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Chronik

Da man noch über kein Rüsthaus verfügt, ist die noch recht bescheidene Ausrüstung im Wirtschaftsgebäude der Familie Eder (vulgo Weber) untergebracht.
Viel ist es ja nicht, eine tragbare selbstansaugende handbetriebene Spritze, ein paar Druckschläuche, ein Verteiler, zwei Strahlrohre, Feuerhacken und Leitern.
Die Grundausbildung der Wehrmänner und der 6 Mann starken Steigergruppe erfolgt in der Wehr unter Hauptmann Hermann der sich in seiner Militärdienstzeit die nötigen Kenntnisse erworben hatte. Die Steiger sind die wichtigste Gruppe der Wehr. Die handbetriebene Spritze förderte wenig Wasser, entwickelte geringen Druck, dementsprechend kurz war auch die Spritzweite. Der Strahlrohrführer musste deshalb so nah wie möglich an den Brandherd heran. Die Strahlrohrführer, eben die Steiger kletterten mit Anlegeleitern auf die Dächer um löschen zu können oder eine Ausbreitung des Brandes zu verhindern. Das war ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen. Feuerwehrmann zu sein war schon immer lebensgefährlich!
Die Pferdebesitzer im Dorf hatten sich verpflichtet im Ernstfall kostenlos Fuhrwerk, Bespannung und Rossknecht zu stellen. Bei einem Einsatz wird die Ausrüstung auf das Fuhrwerk verladen. Die Alarmierung erfolgt durch Hornsignale und „Feuerläuten“. Damals gab es in Perlsdorf noch keine Kapelle, wohl aber eine Bildstock mit einer kleinen Glocke. Der Hornist saß dann auch während der Fahrt zum Brandplatz auf dem Kutschbock und gab Signal. Weniger um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen, sonder als Aufforderung der Feuerwehr zu folgen. Jede hilfreiche Hand war willkommen.
Zur Bedienung der Spritze waren mindestens 4 Mann erforderlich. Je nach Schlauchlänge und Förderhöhe war das Pumpen ausgesprochen kraftraubend. Man brauchte Leute zur Ablöse.
Herr Eder Karl, der Weber Vater, ist das letzte noch lebende Gründungsmitglied und er berichtet:
„Als achtzehnjähriger Bursche war ich der jüngste Feuerwehrmann. Wir jungen Burschen waren immer zum Pumpen eingeteilt. Bei einer langen Schlauchleitung war das eine harte Arbeit. Wir waren dankbar, wenn uns wer geholfen oder abgelöst hat.“
Schon in den ersten Jahren ihres Bestehens legt die junge Mannschaft ihre Bewährungsprobe ab. Im Herbst/Winter 1927/1928 trieb ein Brandstifter im Raum Maierdorf/Katzendorf/Ludersdorf sein Unwesen. Im Herbst 1927 gingen in der Nacht gleich drei Gehöfte in Flammen auf. Bei diesem Großeinsatz ist die FF Perlsdorf in Maierdorf beim vulgo Niegl eingesetzt.